EU richtet Flugzeug- und Hubschrauberflotte gegen Waldbrände ein

Die Europäische Kommission hat ihre Kapazitäten zur Prävention von Waldbränden im Rahmen des gemeinsamen Systems zur Bewältigung von Naturkatastrophen (rescEU) ausgebaut. Dazu wurde die erste Flotte von Luftfahrzeugen vorgestellt, die zur Vorbereitung auf die Gefahr von Waldbränden im nächsten Sommer in das neue rescEU-System zur Bewältigung von Naturkatastrophen aufgenommen wurde.

In der Anfangsphase wird die rescEU-Flotte übergangsweise aus sieben Löschflugzeugen und sechs Löschhubschraubern bestehen – an der weiteren Aufstockung arbeitet die Kommission in den kommenden Wochen mit den teilnehmenden Staaten zusammen.

„Präsident Jean-Claude Juncker hierzu: „rescEU ist eine konkrete, europäische Antwort, mit der wir viele unserer Bürgerinnen und Bürger unterstützen, die mit der Bedrohung durch Naturkastrophen konfrontiert sind. Der Schock über die vielen Todesfälle, die in den letzten Jahren bei den Waldbränden in Portugal und Griechenland zu beklagen waren, sitzt bei uns Europäerinnen und Europäern tief. Bei der europäischen Solidarität muss es darum gehen, Bürgerinnen und Bürger zu schützen und uns in schwierigen Zeiten gegenseitig zu helfen. rescEU bietet praktische Lösungen und setzt europäische Solidarität konkret um.“

23 Staaten beteiligen sich am EU-Katastrophenschutzverfahren, Quelle: Europäische Kommission

Der für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides ergänzte: „Die Waldbrände werden nicht auf sich warten lassen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten setzen gemeinsam rescEU in die Tat um, um Leben zu retten und die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Mit rescEU verfügen wir in Krisenzeiten über ein zusätzliches „Sicherheitsnetz“. Ich bin sehr stolz darauf, dass unsere Flotte zur Waldbrandbekämpfung in Europa in diesem Sommer Realität wird. Ich möchte jedem einzelnen teilnehmenden Staat, der zu dieser Flotte beigetragen hat, meinen Dank aussprechen – damit sind wir bestmöglich auf die nächste Waldbrandsaison in diesem Jahr vorbereitet.“

Brandbekämpfungskapazitäten

Bereits fünf, in den letzten Jahren häufig von Waldbränden betroffene EU-Mitgliedstaaten haben ihre Flugzeuge und Hubschrauber der rescEU-Flotte für das Jahr 2019 zur Verfügung gestellt.
Für den Anfang besteht die Flotte aus zwei Luftfahrzeugen aus Kroatien, einem Luftfahrzeug aus Frankreich, zwei Luftfahrzeugen aus Italien, zwei Luftfahrzeugen aus Spanien und sechs Hubschraubern aus Schweden.
Vorbereitungs- und Überwachungsmaßnahmen für die nächste Waldbrandsaison

Neben der Einrichtung der rescEU-Flotte stärkt die Europäische Kommission ihre Überwachungs- und Koordinierungskapazitäten zur Vorbereitung auf die Waldbrandsaison.

Im Sommer wird das rund um die Uhr besetzte EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (Emergency Response Coordination Centre, ERCC) durch ein Unterstützungsteam aus nationalen Experten auf dem Gebiet der Waldbrandbekämpfung weiter verstärkt.
Das ERCC wird während des gesamten Sommers regelmäßige Videokonferenzen mit den Mitgliedstaaten abhalten, um Informationen über die Waldbrandgefahr in ganz Europa auszutauschen.
Für die Kartierung von Waldbränden wird das Copernicus-Satellitensystem der EU genutzt.
Alle EU-Mitgliedstaaten und Partnerländer kamen in Brüssel zu ihrer jährlichen Sitzung zum Thema Waldbrände zusammen, um für die nächste Waldbrandsaison gewappnet zu sein.
In den vergangenen Monaten wurden mehrere Feldübungen zu Waldbränden durchgeführt. Dazu gehören die MODEX-Feldübungen für den Katastrophenschutz und zur Bekämpfung von Waldbränden, an denen vom 7. bis 10. April 2019 auf der Insel Cres (Kroatien) Experten und Rettungsteams aus verschiedenen EU-Ländern teilnahmen. Weitere Übungen fanden in Split (Kroatien) und Aix-en-Provence (Frankreich) statt.
Langfristig sollen weitere Kapazitäten und Ressourcen hinzugefügt und so die rescEU-Reserve weiter aufgestockt werden.

Europa hat in den letzten Jahren sowohl schwere Naturkatastrophen als auch von Menschen verursachte Katastrophen erlebt: Waldbrände, Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben – bei denen im Jahr 2018 mehr als 100 Menschen ums Leben kamen. Damit Bürgerinnen und Bürger im Notfall besser geschützt werden, wird ab sofort mit dem rescEU-System die kollektive Fähigkeit der Union in der Katastrophenprävention sowie in der Vorbereitung und Reaktion auf Katastrophen, die unsere Gesellschaften in Mitleidenschaft ziehen, gestärkt.

Hintergrund

Warum wurde rescEU geschaffen?

Das EU-Katastrophenschutzverfahren stützte sich bisher auf ein System, über das die EU die freiwilligen Beiträge der teilnehmenden Staaten koordiniert und dem Land, das um Unterstützung ersucht hat, zur Verfügung stellt. Die Koordinierung der Hilfsangebote ist Aufgabe des Europäischen Zentrums für die Koordination von Notfallmaßnahmen mit Sitz in Brüssel. In den letzten Jahren haben Wetterextreme und neue Bedrohungen die Fähigkeit der Mitgliedstaaten, sich gegenseitig zu helfen, schwer auf die Probe gestellt, insbesondere dann, wenn mehrere Mitgliedstaaten gleichzeitig von der gleichen Art von Katastrophe betroffen waren. In solchen Fällen, in denen Mittel knapp oder nicht vorhanden waren, verfügte die EU über keine Kapazitätsreserve, um überforderten Mitgliedstaaten zu helfen.“

Quelle: Europäische Kommission

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