Neuer ABC-Zug NRW in Dienst gestellt

Im Kreis Unna wurde zum Jahresbeginn eine neue Spezialeinheit für Einsätze mit Gefahrstoffen in Dienst gestellt. Die Feuerwehren Bergkamen, Selm und Werne stellen nun den ABC-Zug für das nördliche Kreisgebiet.

Der ABC-Zug NRW ist im ABC-Schutz-Konzept NRW definiert:

„Der ABC-Zug NRW (ABC-Z NRW) kann im ABC-Einsatz gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 500 „Einheiten im ABC-Einsatz“ selbständig für die Durchführung von begrenzten Aufträgen eingesetzt werden.

Der ABC-Zug NRW gliedert sich grundsätzlich in die Bereiche

  • Führung
  • Gefahrenabwehr und
  • Unterstützung / Logistik

mit einer planerischen (Gesamt-)Personalstärke von 22 Funktionen (0/1/3/18/22).“

Nach Abschluss der Planungen und gemeinsamen Übungen der drei Feuerwehren wurde der Zug nun zum Jahresbeginn in Dienst gestellt.

Wie die Feuerwehr Werne berichtet lies der erste Einsatz nicht lange auf sich warten:

„Auf Bitten des Kreisbrandmeisters haben sich seit Mitte des Jahres 2017 die Feuerwehren der drei Städte Bergkamen, Selm und Werne zusammengefunden, um für das nördliche Kreisgebiet des Kreises Unna eine Spezialeinheit zur Abwehr von Gefahren durch gefährliche Stoffe und Güter, den sogenannten ABC-Zug NRW, zu bilden. Aufgabe dieser ausschließlich mit ehrenamtlichen Feuerwehrkräften besetzten Einheit ist die Gefahrenabwehr bei atomaren, biologischen und chemischen Unfällen. Nachdem insbesondere im letzten Jahr diverse Vorbereitungen und erste Übungen absolviert wurden, ist der ABC-Zug NRW als Teil des ABC-Schutzkonzeptes des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell seit dem 1. Januar 2019 in Dienst gestellt.

Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Gestern Nacht war es soweit. Um 22:42 Uhr erfolgte die erste Alarmierung: Auf der Bundesautobahn A2 kam es auf dem Rastplatz Kolberg bei Bönen zum Austritt einer möglicherweise krebserregenden, gefährlichen Substanz aus einem alten Transformator, der auf einem tschechischen LKW transportiert wurde. Vermutlich sind rund 1.000 Liter dieser Substanz ausgetreten, hatten sich auf dem Parkplatz und in die Kanalisation verteilt. Zur Gefahrenabwehr in solchen Situationen sind die Kräfte geschult und wurden entsprechend angefordert, um die lokalen Feuerwehren, insbesondere die Feuerwehr Kamen, zu unterstützen.

Der erste Einsatz gestaltete sich dabei recht entspannt: Lediglich der Gerätewagen Gefahrgut aus Selm wurde zur Einsatzstelle beordert, um mit Material, den sogenannten Chemikalienschutzanzügen (kurz: CSA), auszuhelfen und den Kräften vor Ort beratend zur Seite zu stehen. Die restlichen fünf Fahrzeuge und 32 Einsatzkräfte fanden sich im Bereitstellungsraum an der Feuerwache Kamen-Mitte ein und warteten auf ihren Einsatz. Zu diesem kam es dann nicht, weil der Schnelltest der Spezialisten des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes NRW zunächst Entwarnung gab. Die ausgetretene Flüssigkeit enthielt nicht – wie vermutet – das krebserregende PCB (Polychlorierte Biphenyle) in relevanter Größenordnung.

Gut viereinhalb Stunden später endete der Einsatz daher gegen 3:00 Uhr morgens und der Bereitstellungsraum wurde aufgelöst. Trotzdem war es eine gute Erfahrung, zu erleben, dass die Vorbereitungen gefruchtet haben. Alle drei Feuerwehren trafen sich an der Wache Werne-Mitte und rückten von dort aus gemeinsam in den Bereitstellungsraum aus. Im geschlossenen Verband ging alles sehr koordiniert vonstatten und der Zug verfügte über genügend Personal für einen ausgedehnten Einsatz. Zudem standen weitere Kräfte in den jeweiligen Feuerwehren bereit, um ihre Kameradinnen und Kameraden abzulösen, würde der Einsatz länger andauern. Ein guter Start in die neue Aufgabe.“

Quelle: Presseportal

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