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112 Feuerwehr-Fakten: Folge 026

1.673 Liter Wasserdampf können bei der Brandbekämpfung aus einem Liter Wasser entstehen. Das lernen alle Einsatzkräfte schon in der Grundausbildung.

Doch was bedeutet das eigentlich für einen Brandeinsatz?

Ein sehr plastisches Bild ist der sogenannte Rußbrand im Schornstein, oder auch Kaminbrand genannt. Dabei glimmt oder brennt abgelagerter Ruß im Schornstein. Es besteht die Gefahr, dass durch die Wärmeentwicklung eine Brandausbreitung in benachbarte Bereiche erfolgt.

Also ein Fall für die Feuerwehr, und die löscht wie immer… Bitte nicht!

Durch das schlagartige Verdampfen des Wassers bei hohen Temperaturen kommt es zu einer schlagartigen Volumenvergrößerung. Wo eben noch 10 Liter Wasser waren, möchten jetzt etwa 16 m³ Wasserdampf sein. So schnell kann die Luft gar nicht aus dem Schornstein entweichen. Es kann zu gravierenden Bauwerksschäden kommen.

Aber auch bei anderen Bränden ist der entstehende Wasserdampf ein wichtiger Faktor.

Moderne Feuerwehrkleidung benötigt eine Membrane, damit Wasserdampf nicht von außen eindringen kann. Dann bestände die Gefahr eine gefährlichen Verbrühung. Gleichzeitig muss aber der in der Kleidung entstandene Wasserdampf, vor allem durch Schwitzen, nach außen gelangen können. Sonst steigt die Temperatur in der Kleidung zu stark an.

Auch die Sicht der Einsatzkräfte wird durch den Wasserdampf eingeschränkt. So beschlägt häufig die Atemschutzmaske, dann muss mit dem „Handschuh-Scheibenwischer“ wieder für klare Sicht gesorgt werden.

In der Konsequenz bedeutet dass, das Wasser bei der Brandbekämpfung möglichst dosiert eingesetzt werden soll. Dann werden nicht nur unnötige Wasserschäden verhindert, sondern auch das Vorgehen der Einsatzkräfte erleichtert.